Muss ich im Restaurant in Deutschland Trinkgeld geben?

Steven Miller
Steven Miller
Muss ich im Restaurant in Deutschland Trinkgeld geben?

Wenn du in Deutschland in ein Restaurant gehst – sei es als Tourist oder als jemand, der neu im Land lebt – fragst du dich vielleicht: Muss ich Trinkgeld geben? Wie viel ist normal? Und was bedeutet das eigentlich für die Menschen, die in der Gastronomie arbeiten?

In diesem Artikel bekommst du die wichtigsten Antworten – aus Sicht der Kellner:innen und der Gäste. Wir zeigen dir, warum Trinkgeld mehr ist als nur eine nette Geste – und wie es den Alltag in der Gastronomie tatsächlich beeinflusst.

Ist Trinkgeld in Restaurants in Deutschland üblich?

Ja, Trinkgeld ist in Deutschland üblich – aber freiwillig. Es ist kein fester Bestandteil der Rechnung, sondern ein Zeichen deiner Wertschätzung für guten Service. Der Rechnungsbetrag enthält zwar den Service, aber Bedienungspersonal verdient in der Regel nicht viel, weshalb Trinkgeld eine wichtige Ergänzung zum Grundgehalt ist.

Im Vergleich zu Ländern wie den USA, wo das Trinkgeld oft den größten Teil des Einkommens ausmacht, sind die Löhne in Deutschland zwar gesetzlich geregelt, aber meist relativ niedrig – gerade in der Gastronomie. Deshalb freuen sich Kellner:innen über jeden zusätzlichen Euro.

Das Trinkgeld wird oft bar auf dem Tisch hinterlassen oder direkt beim Bezahlen aufgerundet.

Muss ich im Restaurant in Deutschland Trinkgeld geben?

Wie viel Trinkgeld ist angemessen – in Prozent?

Im Restaurant sind in Deutschland 5–10 % des Rechnungsbetrags üblich. Bei einem Essen für 40 Euro wären das also rund 2–4 Euro extra. Wenn du besonders zufrieden warst, darf es natürlich auch mehr sein.

Einfacher Tipp: Du kannst auch einfach „Stimmt so!“ sagen, wenn du bezahlst – etwa bei einem Betrag von 18,20 Euro und einer Zahlung von 20 Euro. Damit signalisierst du, dass du kein wechselgeld möchtest, sondern dieses Trinkgeld sein soll. Es ist auch üblich, den Trinkgeldbetrag anzugeben, wenn der Kellner die Rechnung mitteilt. In diesem Fall antwortest du mit „20“, wenn der Kellner dir 18,20 € sagt, und bezahlst (mit Karte oder bar).

Ein Blick ins Ausland zeigt:

  • In den USA sind 15–20 % Pflicht, weil das Grundgehalt oft extrem niedrig ist.
  • In Italien ist Trinkgeld nicht verpflichtend, aber 1–2 Euro sind üblich.
  • In Österreich und der Schweiz wird ähnlich wie in Deutschland aufgerundet – zwischen 5 und 10 % sind Standard.


So viel verdient man in der Gastronomie ohne Trinkgeld (und mit)

Wer in Deutschland als Kellner:in arbeitet, verdient laut aktuellen Zahlen durchschnittlich zwischen 1.800 und 2.200 Euro brutto im Monat – abhängig vom Bundesland, der Erfahrung und dem Betrieb. Hier findest du genauere Infos zum Gehalt als Kellner.

Trinkgeld kann das Einkommen deutlich verbessern – oft um 200–400 Euro zusätzlich pro Monat, in beliebten Restaurants oder Bars sogar noch mehr. Dabei ist wichtig: Offiziell sollte Trinkgeld versteuert werden, wenn es vom Arbeitgeber oder über digitale Zahlungen (z. B. Kartenzahlung) ausgezahlt wird. Bar erhaltenes Trinkgeld direkt vom Gast gilt dagegen meist als steuerfrei, solange es sich um freiwillige Zahlungen handelt.

Kellner:innen sind auf dieses Extra oft angewiesen – vor allem, wenn sie in Großstädten wie Berlin oder München leben, wo die Lebenshaltungskosten deutlich höher sind. Zum Vergleich: In Berlin brauchst du laut numbeo.com mindestens 1.050 Euro im Monat für Miete und Grundbedarf – ohne große Ausgaben.

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