Führerschein umschreiben in Deutschland: So funktioniert's

Du hast einen Führerschein aus dem Ausland und willst ihn in Deutschland umschreiben lassen? Die erste Unterscheidung vorweg: hast du deinen Führerschein im EU-Ausland erworben, ist keine Umschreibung nötig. Wenn du ihn in einem Dritt-Staaten-Land (nicht EU) erworben hast, bist du hier richtig! Wir erklären dir alles, damit du dich im deutschen Bürokratie-Dschungel zurechtfindest. Egal, ob du neu in Deutschland bist oder schon länger hier lebst – die Umschreibung deines Führerscheins ist ein wichtiger Schritt, um mobil im Autoland Deutschland zu bleiben. Erfahre, hier, wie der internationale Führerschein funktioniert, wann du deinen ausländischen Führerschein (zwingend) umschreiben musst und welche Voraussetzungen dafür gelten.

Der internationale Führerschein in Deutschland

Der internationale Führerschein ist in den meisten Ländern der Welt notwendig, um offiziell und legal auf den Straßen unterwegs zu sein. Möchtest du außerhalb deines Heimatlandes auf den Straßen unterwegs sein, musst du dich im Voraus darum kümmern, ob der Führerschein deines Landes dort anerkannt ist. 

Der internationale Führerschein ist kein Ersatz für den regulären Führerschein deines Heimatlandes, sondern eine Ergänzung. Er ist nur in Kombination mit deinem nationalen Führerschein gültig und eignet sich vor allem für temporäre Aufenthalte, Reisen und bis zur Umschreibung zur deutschen Fahrerlaubnis. Wichtig zu wissen:

• Der internationale Führerschein ist nicht für dauerhaftes Fahren in Deutschland gedacht.
• Er ist in der Regel für drei Jahre gültig und muss danach erneuert werden.
• Wenn du dauerhaft in Deutschland leben willst, schreibe deinen ausländischen (regulären) Führerschein zu einem deutschen Führerschein um.

Generell lohnt es sich, die offizielle Informationen der Straßenverkehrsämter bzw. bei der Führerscheinstelle deines Wohnortes zu erfragen. Je nach Ausstellungsland des Führerscheins gelten hier andere Regeln - besonders für die A und C Klassen Führerscheine (Motorrad und LKW). Wenn du darüber nachdenkst, als LKW-Fahrer in Deutschland zu arbeiten, schau dir alle Infos zur Arbeit als LKW-Fahrer in Deutschland an, um dir die Entscheidung zu erleichtern.

Umschreibungspflicht für ausländische Führerscheine

Die meisten ausländischen Führerscheine sind nur eine bestimmte Zeit lang in Deutschland gültig, bis du deinen ausländischen Führerschein in einen deutschen Führerschein umschreiben lassen musst (Auch der internationale Führerschein ist keine Alternative, wenn du permanent in Deutschland bist!). Ob und wann du deinen ausländischen Führerschein umschreiben lassen musst, hängt davon ab, aus welchem Land dein Führerschein stammt. Hier die wichtigsten Punkte:

• Führerscheine aus EU-Ländern und Europäischer Wirtschaftsraum (z. B. Schweiz) werden in Deutschland ohne Umschreibung anerkannt.
• Führerscheine aus Nicht-EU-Ländern müssen nach sechs Monaten umgeschrieben werden, wenn du weiter auf den Straßen Deutschland fahren willst.
• Für LKW-Fahrer und andere Berufe im Schwerlastverkehr gelten spezielle Regelungen, die es zu beachten gilt.

Als Nicht-EU-Bürger erlischt deine ausländische Prüfbescheinigung, sobald du in Deutschland einen permanenten Wohnsitz hast (sechs Monaten). Die Umschreibung kann, je nach dem Ausstellungsland, mehrere Wochen dauern.  Achte deshalb darauf, dass du früh genug die offiziellen Informationen deines lokalen Straßenverkehrsamtes nutzt, um sicherzugehen, dass du alle Anforderungen erfüllst und nicht ohne Führerschein dastehst. 

Voraussetzungen für die Umschreibung deines Führerscheins

Bevor du deinen Führerschein umschreiben lassen kannst, gibt es einige Voraussetzungen, die du beachten solltest. Hier die wichtigsten:

• Du musst in Deutschland einen festen Wohnsitz haben.
• Dein Führerschein muss in einem gültigen Zustand sein (nicht abgelaufen, entzogen oder in nicht legaler Weise ausgestellt).
• Je nach Herkunftsland kann es sein, dass du die theoretische und / oder praktische Fahrprüfung nochmal nach deutschen Standards ablegen musst.

Für Führerscheine der EU und des EWR (Island, Liechtenstein, Norwegen) reichen für die Umschreibung (Anforderungen je nach deinem Straßenverkehrsamt): Personalausweis oder Pass, Führerschein und ein Lichtbild (biometrisch, Mindestgröße 35 x 45 Millimeter ohne Kopfbedeckung).

Für Führerscheine, die die von anderen Staaten ausgestellt wurden, brauchst du meistens zusätzlich: Sehtestbescheinigung oder ein augenärztliches Gutachten (für C und D Klassen) und einen Nachweis über die Schulung (Kurs) in Erster Hilfe. Für C- und D-Klassen benötigst du zusätzlich eine ärztliche Eignungsuntersuchung und für Klasse D ebenfalls einen Leistungstest. 

Bis die Umschreibung geglückt ist, kann es schon einige Zeit in Anspruch nehmen, denn die deutsche Bürokratie ist bei weitem nicht die schnellste und effektivste. Falls du gerade dabei bist, dich in Deutschland einzuleben, interessiert dich vielleicht auch die offizielle Anerkennung von deiner ausländischen Ausbildung und beruflichen Qualifikationen. Wir empfehlen dir - für eine viel einfache Jobsuche in Deutschland - dich frühzeitig darum zu kümmern!  

Der Ablauf des Umschreibungsprozesses

Der eigentliche Umschreibungsprozess ist relativ unkompliziert, wenn du alle notwendigen Unterlagen zusammen hast. Hier ein Überblick, wie der Prozess abläuft:

1. Informiere dich und sammle alle notwendigen Dokumente (Personalausweis, aktueller Führerschein, biometrisches Passfoto und alles Weitere!).
2. Vereinbare einen Termin bei der Führerscheinstelle in deiner Stadt.
3. In manchen Fällen ist ein Sehtest oder eine ärztliche Untersuchung erforderlich, organisiere dir diese am besten während du auf deinen Termin wartest.
4. Reiche deinen Antrag ein und warte auf die Bearbeitung – dies kann mehrere Wochen dauern.
5. Nach erfolgreicher Bearbeitung hast du es geschafft: Du erhältst deinen deutschen Führerschein!

Es lohnt sich, schon frühzeitig mit dem Prozess zu beginnen, damit du ohne Verzögerungen weiterfahren kannst. Besonders für Berufskraft-Fahrer, die in Deutschland arbeiten wollen, ist das entscheidend! Wie viel du in den verschiedenen Fahrer-Jobs in Deutschland verdienen kannst, haben wir dir in unserem Artikel zusammengetragen: Wie viel verdient ein Fahrer, Busfahrer, LKW?

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