Wie ist der Urlaubsanspruch in Elternzeit und Mutterschutz geregelt?


Du erwartest ein Kind oder planst, bald in Elternzeit zu gehen? Vielleicht befindest du schon im Mutterschutz oder überlegst, in Teilzeit zu arbeiten? Dann fragst du dich bestimmt: Was passiert mit meinem Urlaubsanspruch während Elternzeit und Mutterschutz?
In diesem Artikel erklären wir dir klar und einfach, welche Regeln in Deutschland gelten – für Mütter, Väter, Alleinerziehende, Adoptiveltern und alle Familienformen. Egal, ob du schon in einem Job bist oder dich schon einmal informieren willst: Hier bekommst du alle wichtigen Infos.
Dein regulärer Urlaubsanspruch in Elternzeit und Mutterschutz
Zunächst einmal: Während des Mutterschutzes bleibt dein voller Urlaubsanspruch bestehen. Der Gesetzgeber sieht diese Zeit nicht als Auszeit, sondern als besondere Schutzfrist (Mutterschutzgesetz § 24 MuSchG). Das bedeutet: Du verlierst keinen Urlaub – auch nicht, wenn du mehrere Wochen oder Monate im Mutterschutz bist.
In der Elternzeit sieht es etwas anders aus. Arbeitgeber:innen dürfen den Urlaub anteilig kürzen, und zwar für jeden vollen Kalendermonat der Elternzeit um ein Zwölftel (§ 17 BEEG). Wichtig: Die Kürzung muss ausdrücklich vom Arbeitgeber erklärt werden, sonst bleibt dein Anspruch bestehen.
Die Regelung gilt unabhängig davon, ob du Mutter, Vater oder Adoptivelternteil bist. Auch dein Familienstand spielt keine Rolle – verheiratet oder nicht, leiblich oder adoptiert: Die Rechte gelten für alle, die Elternzeit nehmen.
Wenn du mehr über finanzielle Unterstützung wissen willst, schau dir unseren Artikel an über das Mutterschaftsgeld und wie du es beantragst.
Was passiert mit deinem Resturlaub?
Wenn du noch Resturlaub aus der Zeit vor deinem Mutterschutz oder vor deiner Elternzeit hast, ist das kein Problem. Dieser verfällt nicht. Laut § 17 Abs. 2 BEEG kannst du den nicht genommenen Urlaub nach der Elternzeit im laufenden oder im nächsten Jahr nachholen.
Beispiel: Wenn du im Mai 2025 in Elternzeit gehst und noch 10 Tage Urlaub übrig hast, kannst du diese Tage bis spätestens 31. Dezember 2026 nehmen. Das gilt auch für Urlaubsansprüche aus dem Mutterschutzzeitraum.
Tipp: Kläre das frühzeitig mit deinem Arbeitgeber, damit der Urlaub nicht untergeht.
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Dein Urlaubsanspruch in Teilzeit
Du planst, während oder nach der Elternzeit in Teilzeit zu arbeiten? Dann ändert sich dein Urlaubsanspruch – aber nur anteilig.
Beispiel: Wenn dir in Vollzeit 30 Urlaubstage im Jahr zustehen und du danach nur noch halbtags arbeitest, hast du noch Anspruch auf 15 Urlaubstage im Jahr.
Die Formel ist einfach: Urlaubstage = (neue Wochenarbeitszeit / alte Wochenarbeitszeit) × bisherige Urlaubstage. Wichtig ist, dass alle Teilzeitmodelle gleich behandelt werden, egal ob du an drei Tagen pro Woche oder täglich nur ein paar Stunden arbeitest.
Mehr Infos zu familienfreundlichen Berufen und Teilzeitoptionen findest du auch in unserem Artikel über gut bezahlte Jobs in Deutschland.
Mehr Infos zum Arbeiten als Elternteil in Deutschland – WorkerHero
In Deutschland gibt es viele Regelungen rund um Arbeit und Familie – und manchmal ist es nicht leicht, den Überblick zu behalten. Wenn du neu im Land bist oder du mehr darüber erfahren möchtest, welche Abschlüsse wichtig sind, hilft dir zum Beispiel dieser Artikel über das deutsche Schulsystem und seine Abschlüsse.
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